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+ Texte dieser Homepage dürfen nicht kopiert, heruntergeladen, gepinnt
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möglich. Ich behalte mir vor, widerrechtliche Nutzung kostenpflichtig abzumahnen. Rasseportrait der Sibirischen Katze: Die Sibirische Katze - oder Sibirskaja Koschka, wie sie in ihrer Heimat genannt wird.
Herkunft, Charakter und Pflege der Sibirischen Katze | Geschichtliche und archelogische Nachweise:
Um
die Geschichte der Sibirischen Katze zu erklären muss man zuerst auf
die Geschichte der Haus- und Rassekatzen im Allgemeinen blicken. Dazu
gibt es geschichtliche Überlieferungen und archelogische Funde, sowie
genetische Untersuchungen. Diese Informationsquellen zusammengefasst
geht man heute davon aus, dass alle Haus- und Rassekatzen von der
nubischen Falbkatze (Felis sivestris libya) abstammen. Die
ältesten bis dato bekannten Hinweise auf Katzen sind ca. 10.000 Jahre
alt. Auf Zypern fand man in einem Grab neben dem Skelett eines Menschen
Knochen der nubischen Falbkatze. Die Fundstätte liegt in
"Shilourokambos", einem etwa 8.300-7000 vor Christus bewohnten Dorf. Da
es seinerzeit auf Zypern keine Wildkatzen gab, müssen die Knochen von
einem domestizierten Tier stammen.Weitere Funde gab es in Israel,
Türkei, Zentralchina, Pakistan, Kreta und Ägypten, welche auf die Jahre
8000 bis 2000 vor Christi datiert wurden.
|  Sibirische Katzen / Kater Churchill und Pascha im Schnee
| Genetische Nachweise:
Lange
dachte man, dass der Ursprung aller Katzen in Ägypten lag. Der
Durchbruch der modernen Forschung nach der Herkunft und Verbreitung der
Katzen gelang durch eine große genetische Untersuchung im Jahre 2008
(Veröffentlichung) durch den Wissenschaftler Carlos Driscoll und sein
Team von der Universität Oxford. Es wurden fünf Jahre lang genetische
Daten von mehr als 1100 Haus-, Wild- und Rassekatzen (22 Rassen) aus
fünf Kontinenten gesammelt und davon mit je 39 genetischen Markern die
Analysen erstellt. Man wollte erforschen, wie sich die Katzen verbreitet
haben und wie sie miteinander mehr oder weniger eng verwandt sind. Die
Katzen konnten sechs Ursprungsgruppen zugeordnet werden, wobei eine
Gruppe Sandkatzen betrifft, welche zu einer anderen Art gehört. Demnach
stammen weltweit alle heutigen Katzen von Wildkatzen aus China, Europa,
dem Nahen Osten, Südafrika und Zentralasien ab. Man konnte die
Abstammungslinie der Hauskatzen auf mehr als 100.000 Jahre alt datieren
und feststellen, dass alle von fünf Linien stammen, also auf fünf
Ur-Müttern basieren. Weiterhin ergab die Untersuchung, dass die
Domestizierung der Hauskatzen im fruchtbaren Halbmond begann. (Fruchtbarer
Halbmond: Gebiet der ersten Sesshaftigkeit der Menschen, im heutigen
Gebiet vom persischen Golf, Irak, Nordsyrien, Libanon, Israel,
Palästina, Jordanien bis Nord-Ägypten) Von
dort wurden die Katzen über Handelswege (z. B. die Seidenstraße),
Schiffwege, Völkerwanderungen, Handel mit Fellen (auch lebenden Tieren)
in die ganze Welt verbreitet. Mehr oder weniger durch Kriege oder
politische Abschottung/Ausgrenzung entwickelten sich einige Katzenarten
isolierter als anderswo. So kam es zu einer unterschiedlichen
geographischen Verbreitung. Für
die Sibirische Katze ergibt sich aus der Driscoll-Studie, dass diese
von West-Europa nach Russland eingewandert sind. Verwandtschaft zeigt
sich vor allem mit der Maine Coon, finnischen Hauskatzen und
norwegischen Katzen. Außerdem kam die Studie zu dem Ergebnis, dass die
Sibirische Katze von allen untersuchten Katzenarten den am meisten
gemischten Gen-Pool hat. Die Erkenntnis, dass
sich die Sibirische Katze von Süd-West nach Nord-Ost ausbreitete, ist
relativ neu. Früher erzählte man, sie käme aus dem eisigen Norden
Sibiriens und sei nach Süd-Westen gewandert. Da aber Russland auch von
West nach Nord-Ost erschlossen und bevölkert wurde, da die Katzen den
Menschen gefolgt, bzw. mit diesen verbreitet wurden ist die "West nach
Nordost" Wanderung schlüssiger. Außerdem hat die Gen-Studie frühere
Thesen widerlegt, nachdem die Sibirische Katze von den Kaukasischen
Wildkatzen abstammen sollte. Textquellen:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0888754307002510
Genomics Volume 91, Issue 1, January 2008, Pages 12–21 Zu
erwähnen sei hier auch, dass die Katze (alle Katzen) nicht wirklich vom
Menschen domestiziert wurde. Die Katze hat sich mehr oder minder selbst
domestiziert. Als der Mensch vom fruchtbaren Halbmond aus in der ganzen
Welt Landwirtschaft betrieb und sesshaft wurde, zogen sich schnell die
Nagetiere hinzu und vernichteten die Vorräte. Den Katzen gefiel es hier
leichte Beute zu machen und einen trockenen Schlafplatz zu haben. Der
Mensch erkannte schnell den Nutzen der Katzen und duldete sie. Heute
würde man sagen eine Win-Win-Situation für Katze und Mensch…. weniger
für die Mäuse und anderes Schadgetier :-) | Sibirische Katzen Kitten ca. 3 Monate alt | 
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| Wie aus der russischen Dorf- und Hauskatze die Rassekatze Sibirische Katze wurde:
Die
russische Bezeichnung Sibirskaja Koschka (übersetzt Sibirische Katze)
war ursprünglich keine Rassebezeichnung. Es war der Ausdruck für eine
gut bepelzte kräftige Katze mit längerem Fell. Diese russische Haus- und
Hofkatze war im ganzen Gebiet der ehemaligen Sowjetunion heimisch. Das
Langhaar-Gen wird rezessiv vererbt, d.h. es kann von Kurzhaarkatzen
getragen werden und beim Zusammentreffen zweier Langhaarträger können in
einem normalen Hauskatzen-Wurf auch Langhaartiere fallen. Diese
außergewöhnlichen Katzen nannten die Russen wegen ihres
Kälte-resistenten Aussehens Sibirskaja Koschka = Sibirische Katze.
Anfänglich übersetzte man den Begriff auch mit Sibirische Waldkatze. Um
Verwechslungen zu vermeiden wurde das "Wald" im Namen 1991 gestrichen.
Umgangssprachlich hält sich diese Bezeichnung jedoch heute noch
hartnäckig.
|  Sibirische Katzen lieben Spaziergänge zu jeder Jahreszeit Sibirische Kater Churchill und Pascha
| Von Tjumen nach Sankt Petersburg:
Erste Erwähnung finden langhaarige Katzen russischen Ursprungs in Brehms Tierleben (ein Tierfachbuch) Ausgabe 1864 auf Seite 293. Hier ist eine "rote Tobolster Katze aus Sibirien" erwähnt. 1889 schrieb Harrison Weir (Autor und Begründer der modernen Rassekatzenzucht, Mitorganisator der ersten Rassekatzenausstellung 1871 in London)
im Buch Our Cats über die Russische Langhaarkatze. Weiterhin gibt es
Beschreibungen "auffällig langhaariger Katzen aus Russland" in dem 1896
veröffentlichen "Illustriertes Katzenbuch" von Jean Bungartz. Er erwähnt
Beobachtungen des Naturforschers Gustav Radde (1831-1903, Forschungsgebiet überwiegend Ost-Sibirien und Kaukasus). Radde
soll in Süd-Sibirien auffällig schöne Angorakatzen mit grauen und
blaugrauen Augen gesehen haben. Die ersten dieser Chanchilla-Katzen fand
der Forscher im Gebiet der Stadt Tjumen im östlichen Ural. Dies ist
besonders interessant, da aus diesem Gebiet nach der Blockade (im
zweiten Weltkrieg wurde Leningrad/ St. Petersburg vom 08.09.1941 -
27.01.1944 durch deutsche und finnische Heerestruppen
belagert/blockiert) vermehrt Katzen in St. Petersburg neu
angesiedelt wurden. Dort gab es nach der Blockade eine Mäuse- und
Ungezieferplage, da es in der ausgehungerten Stadt u. a. keine Katzen
mehr gab. Deshalb wurden etwa 5000 Katzen aus den Gebieten Irkutsk, Omsk
und Tjumen nach Leningrad gebracht und dort neu angesiedelt. In Tjumen
gibt aufgrund dessen sogar eine "Allee der Katzen". Aus
St. Petersburg kommt (neben Moskau) eine der Ur-Linien der
Rassekatzenzucht Sibirische Katze. So schließt sich der Kreis von
Forschung und moderner Katzenzucht. Von Leningrad/St. Petersburg ist die
Neu-Ansiedlung von russischen Dorfkatzen dokumentiert. Persönlich
vermute ich, dass gleiches auch in anderen großen (ausgehungerten)
Städten wie z. B. Moskau erfolgte.
Palast der Katzen in Sankt Petersburg:
Wenn man die Katzen aus Berichten über die Eremitage (eines
der größten Kunstmuseen der Welt in St. Petersburg, historischer
Gebäudekomplex der u. a. den Winterpalst, ehemaliger Zarenpalast
enthält) in St. Petersburg genauer anschaut, dann sieht man welch
vielfältiges Erbgut nach St. Petersburg getragen wurde. Im Keller des
Museums wurde ein Art Tierauffangstation etabliert, welche von
Mitarbeitern und Besuchern des Museums durch Spenden finanziert wird.
Dort sollen um die 70 herrenlose Katzen beherbergt und weitere
Straßenkatzen mit gefüttert werden. Zu den Museumsräumen soll es
Schlupflöcher geben, damit die Katzen auf Beutefang gehen können und
somit das Museum und seine Kunstwerke vor Schädigung durch Nagetiere
usw. schützen. Umgangssprachlich nennt man die Eremitage auch Palast der
Katzen. Die Mischung dieser zufälligen Katzenpopulation spiegelt auch
die Ergebnisse der o. g. Gen-Untersuchung wider. |  Sibirische Kater Vaarell Versace und Churchill
| Die gezielte und moderne Rassekatzenzucht:
Wie
oben erwähnt organisierte Harrison Weir zusammen mit seinem Bruder John
Jenner Weir 1871 die weltweit erste Katzenausstellung in London im
Kristallpalast. Damals gab es noch wenige Rassekatzen, so dass die
Katzen nach Herkunftsländern bezeichnet wurden. Darunter waren auch
Russische Langhaarkatzen. Lange galt die Annahme, dass die Perserkatze
aus einer Sammlung und Mischung von Langhaarkatzen verschiedener Länder
entstand. Eine wissenschaftliche Studie der University of Missouri,
Veterinärmedizin und Chirurgie (auf dem 10. Weltkongress für angewandte Genetik in der Nutztierproduktion im August 2014 in Vancouver vorgestellt) zeigt
allerdings genetische Abstammungen von der russischen Langhaarkatze. Da
anfangs die Langhaarkatzen ohne Rücksicht auf Herkunft verpaart wurden,
ist es eher ein Zufall, dass gerade die russische Langhaarkatze
überwiegend die genetische Mutter der Perser ist. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Perserkatze). Ich
persönlich finde diese Erkenntnis sehr bemerkenswert. Denn es wird ja
den Züchtern der Sibirischen Katze oft eine Einkreuzung von Persern
unterstellt… nun wird umgekehrt ein Schuh daraus :-) Interessant
sind trotzdem die Ähnlichkeiten der heutigen Sibirischen Katze mit den
Persern Anfang der 1900er Jahre. Als die Perser noch Nasen hatten und
noch wie Katzen aussahen. Genauer betrachtet, sieht man die russische
Langhaarkatze darin und vielleicht auch Tendenzen zur Sibirischen Katze
??
|  Sibirische Katzen sind Einzeljäger aber keine Einzelgänger Sie sollten wie alle Katzen nicht alleine gehalten werden, hier ein gutes Beispiel ihrer innigen Geselligkeit (Basmah und Churchill)
| Die ersten Sibirischen Katzen in Deutschland:
Nach
der Oktoberrevolution 1917 war die ehemalige Sowjetunion für um die 60
Jahre vom Westen ausgegrenzt, so dass auch die Katzenzucht dort auch
kaum oder nur isoliert stattfand. So kam es, dass die ersten Sibirischen
Katzen im Westen, damals noch in der DDR Rassekatzen-mäßig auftauchten.
Ab 1984 brachten Arbeiter der Druschba-Trasse (550 km langer Bauabschnitt der insgesamt 2.750 km langen Erdgasleitung von Orenburg /Russland bis Uschhorod/Ukraine) die ersten russischen Langhaarkatzen mit nach Hause in die DDR. Weitere russische Katzen sollen mit Soldaten der Roten Armee (Sowjetarmee)
die in der DDR stationiert waren, nach Ostdeutschland gekommen sein.
Die Anfänge der Zucht der Sibirischen Katze, die bis 1991 Sibirische
Waldkatze hieß, waren auch insofern schwierig, da überwiegend Kätzinnen
importiert wurden und es an Deckkatern fehlte. Glück hatte, wer eine
trächtige Kätzin aus Russland holen konnte. Federführend für den Beginn
der Sibirier-Zucht ist das Ehepaar Gerhard und Ingrid Seupel. Sie
entstammen der Rasse-Hundezucht, sind bekannte Autoren für Hunde- und
Katzenfachliteratur und begründeten die Zucht der Sibirischen Katzen in
Ostdeutschland mit der Cattery "Von der Hudson Bay". In dieser Cattery
begann die Sibirier-Zucht mit den Foundations-Katzen Viktor, Polly,
Mascha und Lastotschka. Erstmals
auf Ausstellungen wurden Sibirische Katzen (Waldkatzen) 1986
präsentiert. Offiziell in der DDR ihren eigenen Standard und
Rasseanerkennung "Sibirische Waldkatze" erhielt die Rasse am 01.01.1987
im VKSK (Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter)
der DDR. Dies war die weltweit erste Anerkennung dieser Rasse und lag
damit zeitlich noch vor der Rasseanerkennung in Russland/Sowjetunion.
Die Sibirische Katze wurde und wird in der Halblanghaar-Kategorie
geführt. Am 03.03.1987 wurde mit "Wuschel" (weiblich, blue schildpatt)
die erste Sibirische Waldkatze im VKSK registriert. Da Wuschel keine
Nachkommen hatte blieb sie in Privatbesitz und wurde keiner Cattery
zugeordnet. Der am 12.05.1988 geborene erste Wurf Sibirischer Katzen
wurde vom Zwinger "Hudson Bay" registriert. Weitere
Züchter der Anfänge in Deutschland waren Hans und Betty Schulz
(Zwinger: Newskjis in der BRD) und Ramona Breitsprecher
(Schlosspavilion, DDR). Das erste Pärchen Sibirischer Katzen kam 1987
mit einem Auswanderehepaar aus St. Petersburg nach West-Deuschland und
wurden an die Eheleute Schulz weiter gegeben. Diese ersten BRD-Sibirer
waren Katze Mussa und Kater Tima, beide in red tabby classic /white. Mit
diesen beiden startete das Ehepaar Schulz ihre Zucht "Newskjis". Ramona
Breitsprecher begann ihre Zucht "vom Schlosspavillion" mit Katze Kessy,
die mit Bujan (vom Zwinger Hudson Bay) ihren ersten Wurf im Mai 1989
hatte. Die ersten Sibirischen Katzen in den USA wurden in den Zwinger
"Starpoint" exportiert, deren Züchterin Elizabeth Terrell den Grundstein
der Sibirier in den Vereinigten Staaten von Amerika legte.
Russland muss nachziehen:
Inzwischen
erkannte auch die Russische Katzenszene, dass sie sich sputen musste,
um nicht Ruhm und Ehre an ihren Sibirischen Katze zu verlieren. Die
Registrierung der Sibirskaja Koschka startet 1987 in St. Petersburg auf
einer Ausstellung des russischen Katzenvereine Kotofey und Kis. Womit
sich wieder der Bogen zu den nach Leningrad (St. Petersburg)
importierten Katzen u. a. aus Tjumen spannt. Die Sibirische Katze wurde
in Russland von Beginn an auch in der Farbe point anerkannt. Diese
nannte man Newskaja Maskaradnaja in Anlehnung an den Fluss Newa. In
West-Europa heißt diese die Schwesterrasse Neva Masquarade (Schwesterrassen haben den gleichen Standard und dürfen untereinander gepaart werden).
|  Innige Katzenliebe statt Einzelhaltung Sibirische Katzen Fantastica, Wanda Wayluna und Lukerya
| Der erste Standard der Sibirischen Katze:
Zitat
aus https://pawpeds.com/pawacademy/general/siberiancat/, THE SIBERIAN
CAT - The history of love and public recognition, By Dr. Irina
Sadovnikova, WCF Int. All Breed Judge, 3. Abs.: Creation and development
of the breed, Übersetzung von google Translator, zusammengefasst von
Sigrid Hofmann: "Für den ersten russischen Standard der
Sibirischen Katze stand der legendäre Kater Roman Model. Ihm schrieben
1989 Olga Mironova und Olga Frolova vom Kotofei Club die "Merkmale" der
Sibirischen Katze quasi auf den Leib: leistungsfähige Katze mit
kräftigem Knochenbau, runde Pfoten, voll abgerundete Schnauze, weit
gesetzte Ohren, ovale Augen, gerundete Kopfform, die Größe sollte leicht
über der Norm liegen. 1990 wurden die Farben mit: agouti, agouit mit
weiß, non-agouti, non-agouti mit weiß und Colourpoint in den gleichen
Gruppen festgelegt." 1989
fanden zwei Ausstellungen in Moskau und eine in Riga statt. Hier wurden
die ersten Sibirischen Katzen und Sibirier Colorpoint präsentiert. Bei
jeweils 160-244 Katzen je Ausstellung waren fast die Hälfte Perser und
die Sibirer mit 13-26 noch in der Novizenklasse (Novizenklasse für Katzen noch ohne Stammbaum, die phänotypisch beurteilt und ggf. als diese Rasse anerkannt werden sollen). Viele
Besucher brachten damals ihre Haus- und Hofkatzen zu Ausstellungen um
"schätzen" zu lassen, ob diese die neuen Sibirer sind oder doch eher
andere Katzenarten. Im August 1990 wurde die Sibirische Katze unter dem
Zertifikat Nr. 1 und die Sibirische Colorpoint unter dem Namen Neva
Masqerade unter Zertifikat Nr. 2 beim SFF (Soviet Felinology Federaton)
als Halblanghaar-Rasse registriert. Im Januar 1991 kamen zur einer
Kotofey Ausstellung bereits 119 Sibirerer und Nevas plus 50 Sibis und 13
Nevas als Novizen. In Russland gelten Zwinger wie " Knyaz Gvidon",
"Gvidon", "Angara", "Nightingale", "Dikaya Krassa" als Anfänge der
Sibirer Zucht.
Anerkennung der Rasse Sibirischen Katze:
Der
WCF (World Cat Federation e.V.) zu dem auch die russischen Vereine
Kotofey und Kis gehören, erkannte die Rasse Sibirische Katze incl.
Colorpoint Neva Masquerade auf einer Ausstellung in Prag (Tschechien) im
Mai 1994 an. Im WCF galt ab 1992 der Standard der Richterkommission des
SFF, welche den Standard von Roman (siehe oben) im Dezember 1991
bestätigte. Ab 2002 modifizierte der WCF diesen Standard. Noch heute
richten sich viele Sibirer-Züchter lieben nach dem WCF Standard von
1992, da dieser näher an Original ist. Wobei dieser "alte Sibi-Typ"
nicht bei allen Richtern auf Zustimmung stößt. Bei weiteren Zuchtverbänden wurde die Sibirische Katze nach und nach anerkannt.
|  Früh übt sich, wer ein guter Vater werden will Sibirischer Kater Vaarell Versace mit Wooyan Warin und mit Wanda Wayluna
| Zucht und Ausstellungen von damals bis heute:
Die
Zucht der Sibirischen Katzen war in den Anfängen (1980er Jahre) bis
knapp über die Jahrtausendwende noch schwierig. Es gab nur wenige
Züchter, welche örtlich weit verteilt waren. Kommunikation erfolgte per
Postbrief oder Telefon, Fotos mussten per Farbfilm und Papierfotos
verschickt werden. Die politische Einheit mit Osteuropa war noch im
Aufbau, was Reisen und den Import neuer Katzen erschwerte. Trotz dieser
Schwierigkeiten - oder gerade deshalb ? - arbeiteten die wenigen Züchter
eng zusammen. Man war freigiebiger bei Fremddeckungen und Verkäufen in
die Zucht. Oft entwickelten sich auch über hunderte von Kilometern
Entfernungen persönliche Freundschaften über die Katzenzucht hinaus.
Gegenseitige Unterstützung in einer Art Nachbarschaftshilfe war nicht
selten. Und es kamen - wie auch immer - doch hin und wieder neue Sibirer
aus dem Osten ins Land. Mit
Lockerung der Grenzen wurden die Importe einfacher und mehr russische
oder osteuropäische Sibirer kamen ins Land. Die Zahl der Züchter in
Deutschland, Europa und der Welt wuchs schnell. Die Kommunikation wurde
dank Internet, eMail usw. leichter. Facebook und Co. wurden Fluch und
Segen zugleich. Man kann sich schnell austauschen, aber Diskussionen
rutschen auch schnell in Klatsch, Tratsch, Mobbing und Ungerechtigkeiten
aus. Es gibt einige Themen, ich nenne sie gerne "Schlüsselthemen" an
denen sich die Gemüter sofort erhitzen. Einige Züchter möchten nur mit
traditionellen Farben (ohne Point-Zeichnung und ohne Point-Träger)
züchten, andere verpaaren Sibirische Katzen und Neva Masquerade
zusammen, was ja erlaubt ist. Vor gut zehn Jahren wurde die Farbe
"golden" beliebt und von Russland her immer mehr verbreitet. Die
Entstehung der Farbe golden ist noch nicht abschließend geklärt. Es gibt
Theorien dass es über silver und damit über das Wideband-Gen kommt, was
aber wiederum seinen Inhibitor für silver verloren hat (hier einfach
erklärt). Es gibt auch Theorien über Rufismus oder Polygene. Keiner weiß
es genau, Grund genug für Freunde und Gegner von Golden immer wieder
aneinander zu geraten.
|  Sibirische Kater Churchill und Pascha
| Veränderungen im Typ der Sibirischen Katze und Neva Masquerade:
Die
Sibirische Katze (inclusive der Neva Masquerade) ist im Verhältnis zu
anderen Katzenrassen noch eine recht junge Rasse. Wie oben erwähnt, wie
sie erst seit etwa 30 Jahren selektiv gezüchtet und ausgestellt. Die
Linien greifen weltweit auf die Ur-Linien aus Russland, Deutschland und
den USA zurück. Foundations-Katzen dürfen nur aus dem Herkunftsland
Russland entnommen und als Rassekatze anerkannt werden.
Fremdeinkreuzungen unterliegen einer strengen Auflage und wurden bis auf
wenige Ausnahmen kaum genehmigt. Auch heute greifen die Züchter
weltweit vorwiegend auf russische Linien zurück, bzw. auf Tiere, welche
diese Linien im Hintergrund haben. Alles in allem konnte die Sibirische
Katze daher lange in ihrer ursprünglichen "Form" und Art erhalten
bleiben. Dies spiegelt sich auch im weltweiten Vergleich wider. Die
jeweiligen Standards gelten weltweit. Das Aussehen, also der Typ der
Sibirischen Katze einschließlich Neva ist weltweit annähernd gleich. (Quelle: Umfrage bei verschiedenen Internationalen All-Breed-Richtern) Inzwischen
haben sich die Standards geändert, oder man könnte sagen sind extremer
geworden. Diesen Anforderungen und den daraus resultierenden Kritiken
der Ausstellungs-Richter folgend hat sich der Sibirer-Typ in den letzten
Jahren den neuen Standards "angepasst". Wenn man es zusammenfassen
will, dann wurde aus dem Ur-Russen Roman (siehe oben - erster russischer
Standard) eine aufgepimperte Modelzicke. Früher haben die Russen ihre
Katzen "draußen vom Walde her" zur Ausstellung gebracht, heutzutage
erinnert so manche Show der Veranstaltung "Germanys Next Top Model",
Zickenkrieg der Züchter inbegriffen. Kater
Roman war eine leicht über der Norm liegende, leistungsfähige Katze mit
kräftigem Körperbau, runden Pfoten, rundem Kopf mit voll abgerundeter
Schnauze, weit gesetzten Ohren und ovalen Augen. Heute verlangt der WCF
eine mittelgroße bis große Katze. Der Trend auf Ausstellungen geht immer
mehr zu groß als zu mittelgroß. Aus dem runden Kopf von Roman wurde
zunächst ein stumpfes Dreieck und heute will man einen kurzen breiten
Kopf, bei dem die Nase immer kürzer und die Schnauze immer breiter wird.
Dabei waren die ursprünglichen Sibis eher spitz im Gesicht. Auch
verlangen die Richter neuerdings immer größere Ohren.
Von der "Draußen vom Walde Katze" zur Show-Diva:
Inzwischen
wird ein "Ganzjahresfell" gern gesehen, das vorzugsweise noch frisch
gebadet ist. Ursprünglich ist die Sibirische Katze aber eine draußen
lebende Naturrasse mit im Sommer kaum Unterfell und kürzerem Deckhaar.
Im Winter verwandelt sie sich zu einem wahren Salonlöwen. Dichtes
Unterfell, ein prächtiger Kragen (Halskrause), üppige Hosen (an den
Hinterbeinen) und ein buschiger Schwanz schmücken die russische
Schönheit im Winter. Interessenten russischer Nationalität bestätigen
mir immer wieder, dass die "Original-Katze" ihre Heimat genau dieser
meiner Sibis ähnelt, welche: eher kürzeres Fell (also echtes
Halblanghaar) hat, im Sommer wie eine Hauskatze mit Buschschwanz
aussieht und im Winter zum vorgenannten Salonlöwe wird. Auch sollen die
Katzen in russischen Dörfern überwiegend ein warmes bis golden black
tabby mackerel haben und selten weiß haben, so die Erzählungen meiner
russischen Kitten-Käufer. Mein Blick in die pawpeds Datenbank auf die
zuerst registrierten Katzen konnte dies nicht bestätigen. Da sind Katzen
gemischter Farben und Zeichnungen registriert. Vermutlich hat man schon
immer das importiert, was man am Schönsten fand. Zurück
zu den heutigen Ausstellungen: Das griffige, leicht raue und
wasserabweisende Fell auf dem Rücken der Sibirischen Katze wird
neuerdings lieber als frisch gebadetes weiches Plüschfell gesehen. Ich
kann das nicht gut heißen und ärgere mich darüber. Aber auch ich füge
mich mehr oder minder dem Trend und bade inzwischen meine Sibis
teilweise vor Ausstellungen. Dass dies die Katzen nicht gefällt,
versteht sich von selbst. Pech hat Frau Züchterin dann aber, wenn man
einen Richter "vom alten Schlag" erwischt, der auf echtes
Natur-Sibi-Fell steht. Fazit: Man muss quasi eine Liste führen, welcher
Richter es wie gerne hätte, muss die Richterliste der jeweiligen
Ausstellung genau studieren und dementsprechend seine Mini-Tiger baden
oder auch nur ordentlich kämmen… und hoffen, dann auch zu den richtigen
Richtern zu kommen ;-)
Textquellen,
soweit nicht extra angegeben:
http://www.welt-der-katzen.de/hausrasse/herkunft/herkunft.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Hauskatze
https://de.wikipedia.org/wiki/Sibirische_Katze#cite_ref-14
http://www.eurocatfancy.de/de/nav/cat-breeds/sib/siberian_profile.html
https://pawpeds.com/pawacademy/general/siberiancat/
https://www.pawpeds.com/pawacademy/history/illustrierteskatzenbuch/rassen/
http://aroundtravels.com/de/article-about-russia/article-about-tyumen/tours-in-tyumen-city-tour-tyumen.html)
+ diverse Quellen / Recherchen / Umfragen
© Texte und Fotos: Sigrid Hofmann 2017 |  Sibirische Katze Isabella black-classic-torbie /white | Im rauhen Sibirien, mit langen und kalten Wintertagen, wo nicht nur die Menschen zusammenrücken, suchte die Sibirische Katze die Nähe des Menschen. Dieses Verhalten hat sie auch in der warmen Wohnstube beibehalten. Diese ist ihr selbstverständlich lieber als das frostige Sibirien. Ein Individualist ist die Sibirische Katze allemal geblieben. Nicht sie ordnet sich dem Menschen unter, sondern dieser sich ihr.
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| Die
Sibirische Katze läßt sich problemlos sowohl in der Wohnung wie auch im
Freilauf halten. Als Wohnungskatze sollte sie, ihrem Temperament
entsprechend, jedoch unbedingt einige Klettermöglichkeiten haben. Im
Sommer trägt die Sibirische Katze nur spärliche Unterwolle, die im
Winter dicht, aber fein in der Struktur wird. Das Deckhaar ist länger
als die Unterwolle und wasserabweisend. Ihr Fell neigt daher nicht so
stark zum Verfilzen wie bei der Perserkatze und ist deshalb im
Allgemeinen sehr pflegeleicht. Dem Fell ist lediglich im Haarwechsels
eine erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Wohnungskatzen und solche
mit Freilauf unterscheiden sich hierin nur wenig. Denn nicht die
Temperatur, sondern die Länge des Tageslichtes bestimmt diesen Zyklus.
Die Fütterung unterscheidet sich nicht von denen anderer Katzen.
Freilaufkatzen werden stets selbst für einen Teil ihrer Nahrung sorgen,
der leider nicht nur ausschließlich aus Mäusen bestehen wird. |  Sibirische Katze Asha, black-silver-mc.-tabby
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| Fellwechsel der Sibirischen Katze: | (am Beispiel ein und desselben Sibirischen Katers) |  Sommerfell
|  Winterfell
|  Sommerfell
|  Winterfell
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| Fellpflege: Die
Sibirische Katze ist eine richtige Waldkatze und auch genauso
pflegeleicht. Das bedeutet, dass ein tägliches Kämmen und Bürsten nicht
unbedingt erforderlich ist. Da die Katzen aber diese zusätzlichen Schmuseeinheiten sehr genießen, wenn sie von klein auf liebevoll mit der angenehmen Wirkung von Kamm und Bürste vertraut gemacht wurden, gönnt man ihnen die Prozedur sicher auch, ohne die unbedingte Notwendigkeit. Lediglich während des Fellwechsels im Frühjahr ist etwas mehr Augenmerk auf die Fellpflege zu legen, denn anderenfalls verknotet das tote Haar und außerdem verschluckt die Katze sonst zu viele Haare beim Putzen. Haarballen wären die Folge. Obendrein ist lose Katzenwolle im Kämmwerkzeug besser aufgehoben, als gleichmäßig im ganzen Haus verteilt. Beim Kämmen des Schwanzes muss allerdings ganz besondere Vorsicht walten. Es dauert sehr lange bis die ausgekämmten Haare nachgewachsen sind. Drei Jahre sind keine Seltenheit und wer ruiniert schon gerne sein Vorzeigestück? In die Badewanne müssen die Sibirischen Katzen eigentlich nur, wenn sie wirklich so verschmutzt sind, dass sie selbst beim Sauberlecken ihres Fells keine Chance mehr haben. |  Sibirische Katze blue-mc.-torbie /white
| Rassemerkmale und Entwicklung:
Die Sibirische Katze ist eine mittelgroße bis große Katze von muskulöser, kompakter Statur. Sie hat kräftige Beine mit großen runden Pfoten mit Haarbüscheln zwischen den Zehen. Der Schwanz der Sibirischen Katze läuft leicht spitz zu und ist buschig. Ihr Fell ist mittellang. Die sehr dichte Unterwolle der Sibirischen Katze ist weich und fein, unter gröberem festem Deckhaar. Das dichte, locker fallende Deckhaar ist Wasser abstoßend, von fester, griffiger Struktur und glänzend. Es bedeckt den Rücken, die Flanken und Schwanzoberseite vollständig. Die Körperunterseite und die Rückseite der Hinterbeine besitzen nur Unterwolle. Am Hals, auf der Brust, an den Hosen und am Schwanz ist das Fell besonders lang. Die Sibirische Katze kommt in ihrer russischen Heimat in allen Farben außer chocolate und cinnamon (und deren Verdünnung) vor. Von Zuchtprogrammen dieser nicht anerkannten und damit unnatürlichen Farben distanzieren wir uns ausdrücklich, denn diese können nur durch Einkreuzung von anderen Rassen erzielt werden. Wir sind für den Erhalt der Sibirischen Katze als Naturrasse und Waldkatze, wie sie ursprünglich aus Russland kommt. Die Entwicklung der Sibirischen Katze dauert bis zu vier Jahren. Erst dann hat sie ihren vollen Typ, Größe und Farbe entwickelt. Ausgewachsene Kätzinnen wiegen etwa 4-6 kg, Kater und Kastraten bringen auch mal über 10 kg auf die Waage.
Textquellen (Charakter und Fellpflege) größtenteils Ole-Peter Bona, Bearbeitung+Ergänzungen Sigrid Hofmann © Texte und Fotos: Sigrid Hofmann 2017 |
| Entwicklung der Farbe "golden"
am Beispiel von: Sibirischer Kater Passionata Churchill (golden tabby classic) und seiner Tochter Kleine Tigertatze Florina (golden torbie mackerel) |  Sibirischer Kater Churchill, ca. 4 Wochen alt
|  Sibirischer Kater Churchill, gut 4 Monate alt
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| Sibirische Katze Florina, 1 Tag alt
Goldene Kitten werden sehr dunkel geboren und sind manchmal schwer von "warmen" black-Tabbys zu unterscheiden . |
|  Sibirische Katze Florina, 5 Wochen alt
|  Sibirische Katze Florina, 13 Wochen alt
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|  Farbvergleich von Kitten Florina und ihrem Vater
| Textquellen (Farbe Golden) Recherche und Bearbeitung Sigrid Hofmann © Texte und Fotos: Sigrid Hofmann 2017 Foto Churchill mit 4 Wochen © Cristina Votteler, Cattery Passionata |
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